Mit südamerikanischen Rhythmen eröffneten die Musikschüler der zehnten Klassen am Montagmorgen die Begrüßungsfeier für Marino Bustamante, den Schulleiter der peruanischen Partnerschule „Fe Y Alegría No. 37“ aus Lima. Die gesamte Schüler- und Lehrerschaft, Elternbeiräte und Ehrengäste wie Bürgermeister Helmut Pautler und MdL Tobias Wald, welcher die Schirmherrschaft der vor drei Jahren neu gegründeten Schulpartnerschaft übernommen hat, waren in der Aula versammelt, um den Gast aus Peru willkommen zu heißen. Rektor Rolf Schemel freute sich, an diesem besonderen Tag auch den ehemaligen Schulleiter Nikolaus Krippl sowie Lehrer Karl Bechtold, die vor mittlerweile 30 Jahren die Bande nach Peru geknüpft und eine erste Schulpartnerschaft, damals noch mit einer Schule in Chancay, aufgebaut hatten, begrüßen zu können. „Ohne diese Personen würden wir diese Begrüßungsfeier heute nicht erleben“, wies er denn auch in seiner Ansprache auf deren Verdienste hin. Aus dieser ersten, fast 27 Jahre währenden Partnerschaft habe man wertvolle Erfahrungen sammeln können, die man nun in die jetzige Partnerschaft mit einfließen lasse. „Die Kooperation zwischen unserer Realschule und dem „Colegio Fe Y Alegría No. 37“ soll gelebt werden, der persönliche Austausch stand von Anfang an im Vordergrund“, erläuterte Schemel weiter. Um der Partnerschaft eine stabile Basis zu geben, war gleich zu Beginn vor drei Jahren ein Peru-Komitee an der Realschule gegründet worden, und bei einem persönlichen Besuch von Schulleiter Rolf Schemel, Partnerschaftskoordinatorin Susanne Müller und Religionslehrerin Hanna Wurz-Schmidt in Lima im vergangenen Jahr hatte man gemeinsam mit den peruanischen Kollegen ein Konzept erarbeitet, wie man die Partnerschaft auf lange Sicht mit Leben füllen und die gesamte Schulgemeinde einbeziehen kann: Mittlerweile gibt es an der Realschule eine Peru-AG, deren Mitglieder sich einmal im Monat für zwei Stunden treffen, um mehr über das Land Peru zu erfahren und gemeinsame Aktivitäten zu planen und durchzuführen. Inzwischen steht die Schwarzacher Peru-Gruppe in intensivem Kontakt mit Schülern der entsprechenden Austauschgruppe an der „Fe Y Alegría No. 37“. Im Herbst dieses Jahres werden an der Schwarzacher Schule erstmals dreitägige Projekttage zum Thema Peru stattfinden, sodass sich fast die gesamte Schülerschaft in Projekten mit dem Themenkreis Peru beschäftigen wird. Schemel verwies in seiner Ansprache auch auf den diesjährigen Peru-Tag am 24. November, an welchem das 30-jährige Bestehen der Bande nach Peru gefeiert werden wird und der einige Neuerungen zu bieten haben wird. Nach weiteren musikalischen Darbietungen der Bläserklasse 6b wandte sich Marino Bustamante selbst auf Spanisch an die versammelten Gäste. Martin Schwark, Leiter des Peru-Referates am Mutterhaus der Vinzentinerinnen in Hildesheim, welche die peruanische Schule in kirchlicher Trägerschaft betreuen, übersetzte: „Ich freue mich, dass ich nun eine ganze Woche Zeit habe, eure Schule und euch kennenzulernen und ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass die Partnerschaft unserer beiden Schulen für immer Teil unserer gemeinsamen Geschichte sein kann.“ Die Teilnehmer an der Peru-AG überreichten Bustamante als Willkommensgruß eine kleine Schwarzwälder Kirschtorte und einen Schwarzwälder Schinken, bevor Rektor Rolf Schemel den Anwesenden mit einer Fotopräsentation und Videoeinspielungen Impressionen des letztjährigen Besuches an der Partnerschule in San Juan de Lurigancho, einem der ärmsten Stadtteile Limas, vermittelte. Das Erstaunen angesichts der Fotos stand vielen Schülern ins Gesicht geschrieben, und so nutzten die Schüler aller Klassenstufen im Anschluss rege das Angebot Bustamantes, ihm Fragen zu seiner Schule und dem Leben in Peru zu stellen. Dank Martin Schwarks Übersetzungskünsten erfuhren sie so, dass es für die Schüler üblich ist, vor oder nach der Schule zu arbeiten oder den Haushalt zu führen und dass die Schüler sich darum gerissen haben, den mit Unterstützung der Schwarzacher Schule eingerichteten Englischunterricht besuchen zu dürfen. Marino Bustamante wird die ganze Woche über am Schwarzacher Schulbetrieb teilnehmen, einige Unterrichtsstunden besuchen und nach dem Unterricht zusammen mit dem Peru-Komitee Ausflüge in die Region unternehmen.

Text: Katharina Ziegler, RS Rheinmünster
Foto: Die Mitglieder der Peru-AG mit Marino Bustamante