Geschichte der Schule
Die Geschichte der Realschule Rheinmünster
Wer die Entwicklung des Schulwesens in Baden-Württemberg in den letzten Jahrzehnten mitverfolgt hat, der weiß, dass das gesamte Schulsystem einem starken Wandel unterworfen war und die Zahl der weiterführenden Schulen besonders in den 60er und 70er Jahren außerordentlich zunahm. Die Absicht war, besonders im ländlichen Raum Bildungsstätten zu errichten, die auch in verhältnismäßig kleinen Ortschaften ein umfassendes Bildungsangebot bereithalten sollen.
So wurde der Schritt der Erweiterung des ländlichen Schulwesens hier in unserem engeren Bereich anfangs der 60er Jahre nicht nur dem Wunsche vieler Eltern gerecht, sondern entsprach auch dem steigenden Bildungsbedürfnis allgemein. Immer mehr setzte sich damals die Meinung durch, dass die Mittelschule gerade auch in den ländlichen Raum gehöre.
Der damalige Oberlehrer und Schulleiter Willibald Zeller ergriff 1960 zusammen mit seinem Kollegium die Initiative. Unterstützung erhielt er durch den Elternbeirat der Volksschule Schwarzach mit seinem Vorsitzenden Adolf Gausch. Neben den Elternbeiräten bekundete auch die Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Hans Bohner und Ratschreiber Friedrich Rösch reges Interesse. Im September 1963 stellte schließlich das Bürgermeisteramt Schwarzach an das Kultusministerium in Stuttgart den Antrag auf Errichtung eines Mittelschulzuges. Vorrausgegangen war die einstimmige Beschlussfassung im Gemeinderat. Eine überaus gut besuchte Informationsveranstaltung in der Turnhalle unter- strich die Forderung nach Errichtung dieses Schul- zweiges.
Am 28. 02. 1964 ließ das Kreisschulamt Baden-Baden dem Örtlichen Schulamt und dem Bürgermeisteramt dann folgende Nachricht zukommen:
„Durch Verfügung vom 18. 2. 1964 Nr. U II Bü 31/7-1 teilt das Oberschulamt Südbaden mit, dass das Kultusministerium laut Erlass vom 7. 2. 1964 U 6521/2 im Einverständnis mit dem Finanzministerium der Errichtung eines Mittelschulzuges an der Volksschule in Schwarzach mit Schuljahresbeginn 1964/65 zugestimmt hat.“
Somit konnte der Unterricht am Mittelschulzug Schwarzach an Ostern 1964 aufgenommen werden. Die Anfangsklasse besuchten 49 Schüler. Die Gesamtschülerzahl wuchs rasch von Jahr zu Jahr, zumal sich jetzt noch Schüler aus weiteren Ortschaften anmeldeten. Hinzu kamen starke Geburtenjahrgänge, so dass die Schülerzahl anfangs der 70er Jahre zusammen mit den Grundschülern auf über 500 anstieg, konstant blieb dabei die Zahl der zur Verfügung stehenden Räume.
Dieser rasanten Entwicklung waren auch ausgeklügelte organisatorische Maßnahmen nicht mehr gewachsen, zudem fehlten die so notwendigen Sonderräume für die einzelnen Fachbereiche. Die zwischenzeitliche Aufstockung des ehemaligen Berufsschulgebäudes (heutiger Bau C) in der zweiten Hälfte des Jahres 1967 brachte nur eine kurzfristige Entspannung des Raumproblems, obwohl Klassen der im Dezember 1966 zu Beginn des 2. Kurzschuljahres neu eingeführten Hauptschule zum Teil auf die umliegenden Ortschaften verteilt worden waren.
Aus diesem Grunde entschloss sich die Gemeinde Schwarzach, ein neues Gebäude für den1971 zur Realschule Schwarzach umbenannten Schulzweig zu erstellen. Der ursprünglich großzügig geplante Bau des Architekten Werner Rösch konnte infolge Sparmaßnahmen des Landes nur zur Hälfte erstellt und im Jahre 1974 noch kurz vor vor der Gemeindereform eingeweiht werden (älterer Teil Bau A). Die neu entstandene Gemeinde Rheinmünster brachte auch für die Schule die Namensänderung in Realschule Rheinmünster mit sich.
1979 war für den Fachbereich Sport ein wichtiges Jahr, denn im Sommer war die lange erwartete Sportanlage fertig, so dass von nun an die „Wanderungen“ zum Schwarzacher Sportplatz entfielen. Schwimmen stand bereits ab Ende 1976 nach dem Bau des Hallenbades in Greffern auf dem Stundenplan.
Bis 1980 war Rektor Willibald Zeller für die Grundschule und die Realschule als Schulleiter zuständig, dann erfolgte die organisatorische Trennung in jeweils eigenständige Schulen.
Auf weiteres Drängen der Schulleitung erkannte man auch seitens der Schulbehörde sehr bald die Notwendigkeit der Fertigstellung des Gesamtbaues mit den restlichen Fachräumen, zumal im Jahre 1980 der Höchststand von 421 Realschülern erreicht worden war. Dank der schulfreundlichen Einstellung und des Weitblickes der Gemeindeverwaltung der Gemeinde Rheinmünster, jetzt unter Bürgermeister Klaus Droll, konnte 1984 mit den nötigen Baumaßnahmen begonnen werden.
Im September 1986 war es dann endlich so weit: Schüler, Lehrer und Schulleitung konnten aus den Händen des Schulträgers die so lang ersehnten Fachräume, ein funktionsgerechtes Rektorat und Sekretariat sowie ein genügend großes und gut ausgestattetes Lehrerzimmer in Besitz nehmen (neuerer Teil Bau A).
Durch die Pensionierung von Rektor Willibald Zeller musste die Schulleiterstelle neu besetzt werden. 1988 wurde Ortwin Nopper zum Rektor der Realschule Rheinmünster ernannt, ein Jahr später folgte die Ernennung von Nikolaus Krippl zum Konrektor.
In der folgenden Zeit wurde die Sporthalle renoviert und die Schule mit Computern ausgestattet, um ihrem Lehrauftrag auch in diesen Bereichen gerecht werden zu können.
Steigende Schülerzahlen in den Grundschulen des Einzugsgebietes brachten als Folge mit sich, dass auch an der Realschule ein vermehrter Raumbedarf an Klassenzimmern entstand. Durch die Errichtung eines Schulpavillons im Schuljahr 97/98 konnte für eine „Wanderklasse“ ein ständiges Klassenzimmer geschaffen werden. Im Schuljahr 1999/2000 wurde von der Gemeinde unter der Leitung der Bürgermeister Klaus Droll und Helmut Pautler ein Anbau erstellt, der sieben Klassenzimmer, einen Computer- und einen Mehrzweckraum umfasst. Dieser Anbau konnte nach Umsetzung des Pavillons auf die Schulsportanlage zu Beginn des Schuljahres 00/01 bezogen werden. Die Baumaßnahme erfolgte genau rechtzeitig, denn die Realschule Rheinmünster wurde von 496 Schülern besucht, die bisher höchste Anzahl seit Bestehen.
Zum Ende des Schuljahres 00/01 wurde Rektor Ortwin Nopper in den Ruhestand verabschiedet und Nikolaus Krippl zum Schulleiter bestellt.
Mit seiner Ernennung zum Rektor im April 2002 und der Ernennung von Herrn Anton Meier zum Konrektor im November 2002 war die Schulleitung wieder vollständig.
In den Sommerferien 2003 erhielten die Sporthalle und die Pausenhalle einen neuen Anstrich. Die Außenfassade des C-Baues, die zum Schulhof zeigt, wurde renoviert und mit neuen Fenstern versehen. Das digitale Netzwerk der Schule wurde so ausgebaut, dass multimediales Lernen jederzeit in den Unterricht eingebaut werden kann.
Im Zuge der „inneren Schulentwicklung“ erarbeiteten Schülermitverantwortung (SMV), Elternbeirat, Lehrerkollegium und Schulleitung zusammen ein Schulprogramm, das 2004 zum 40jährigen Jubiläum der Schule verabschiedet und vorgestellt werden konnte.
Das Jubiläumsfest wurde am 18. Juli 2004 gefeiert. Es fand großen Zuspruch bei ehemaligen Schülerinnen und Schülern und der Bevölkerung unseres Einzugsgebietes. Die Festschrift „40 Jahre Realschule Rheinmünster“ wurde von vielen Besuchern als sehr gelungen gelobt. Am 26. September 2004 verstarb der Gründungsrektor Herr Willibald Zeller. In einer bewegenden Trauerfeier im Schwarzacher Münster nahmen wir Abschied von einem hoch geschätzten Pädagogen, der sich auch intensiv in die Gemeinde und Kirchengemeinde eingebracht hat.
Mit dem Schuljahr 2004/05 musste der neue Bildungsplan an den Realschulen in Klasse 5, 6 und 7 eingeführt werden. Die folgenden Schuljahre wurden durch diese Reform, die auch eine veränderte Abschlussprüfung mit sich brachte, bestimmt.
Veränderungen ergaben sich auch im Kollegium. Karl Bechtold und Karlheinz Müller, zwei „Urgesteine“ unserer Schule, die den Geist und den Ruf entscheidend mitgestaltet haben, wurden pensioniert.
In den Herbstferien 2006 bekam der A-Bau mit der Aula einen neuen Anstrich. Man übernahm die im B-Bau vorhandene Farbkombination (gelb – blau), was zu einem helleren und freundlicheren Eindruck beiträgt.
Eine Neubesetzung in der Schulleitung ergab sich 2007 durch den Wechsel von Konrektor Anton Meier zum Schulamt Rastatt. Nach einjähriger Vakanz wurde die Stelle durch die Versetzung von Konrektor Claus Achenbach an unsere Schule wieder besetzt.
Die weitere Schulentwicklung wurde mit Hilfe des Programmes „Qualitätszentrierte Schulentwicklung“ (QZS) aufgegriffen und systematisiert. Im baulichen Bereich konnte zu Beginn des Schuljahres 2009/10 der renovierte C-Bau bezogen werden, gerade rechtzeitig, um den 510 Schülerinnen und Schülern, der bisher höchsten Anzahl an unserer Schule, eine motivierende Lernumgebung anzubieten.
Mit einer Ehrenurkunde wurde unsere 20-jährige Partnerschaft mit dem Colegio Estatal César Vallejo in Chancay/Peru durch die Stiftung „Entwicklungszusammenarbeit“ ausgezeichnet.
Die IHK Karlsruhe verlieh unserer Schule für die sehr gute Zusammenarbeit mit Unternehmen die Auszeichnung „Wirtschaft macht Schule“ und das „Berufswahl-Siegel Baden-Württemberg für berufsorientierte Schulen“ (BORIS)
Die Verleihung des Siegels zur „Qualitätszentrierten Schulentwicklung“ verpflichtet unsere Schule den bisherigen Weg beizubehalten.
Aufgrund weiter steigender Schülerzahlen (519) wurden zu Beginn des Schuljahres 2010/11 zwei zusätzliche Klassen in den Stufen 8 und 9 eingerichtet, so dass hier jeweils vier Parallelklassen entstanden.
Überwiegend positive Rückmeldungen von Eltern, ehemaligen Schülern und Lehrkräften lassen uns hoffen, dass wir an der Realschule Rheinmünster auf dem richtigen Weg sind, den Erziehungs- und Bildungsauftrag einer Realschule zu erfüllen.
Die Schulleiter: Herr Nikolaus Krippl i.R., Herr Rolf Schemel und Herr Ortwin Nopper i.R.
Am 01.08.2012 wurde Rolf Schemel zum Schulleiter der Realschule Rheinmünster ernannt. Auf dem folgenden Bild sind alle Ehefrauen der Rektoren der Realschule Rheinmünster zu sehen:
Frau Zeller Frau Nopper Frau Krippl Frau Schemel
Mit der Ernennung von Konrektor Thomas Herrmann im Jahr 2015 wurde das Schulleitungsteam nach jahrelanger Vakanzzeit endlich wieder vollständig: Thomas Herrmann wird zum Konrektor der Realschule Rheinmünster ernannt.
Kolleginnen und Kollegen, die an unserer Schule in Pension gingen:
(Unterrichtszeit an der RS Rheinmünster)
Willibald Zeller + 1964 – 1987
Sieghild Hofmann 1964 – 1990
Michael Schrader 1978 – 1996
Jutta Meyer 1977 – 1999
Franz Schmitt + 1971 – 2000
Ortwin Nopper 1964 – 2001
Erich Essig 1979- 2004
Werner Stader 1996 – 2004
Karl Bechtold 1971 – 2005
Karl-Heinz Müller 1964 – 2006
Renate Loeffler 1969 – 2009
Helmut Restle 1971 – 2010
Jürgen Reichert 1973 -2010
Christl Wurster 1983 -2010
Wolfgang Hensel 1971 – 1979; 1987 – 2012
Werner Hollenberger 1979 – 2012
Nikolaus Krippl 1973 – 2012
Rainer Wagner 1980 – 2014
Erika Winterhalder-Lott 1983 – 2015
Udo Freudenberger 1982 – 2016
Ulrike Engels 1993 – 2017
Marianne Spettnagel-Schneider 2006 -2018
Alrun Herwig 1980 -2018
Gabi Wehrle 1992 – 2019