Viele Besucher strömten am Sonntag zur Realschule Rheinmünster, die zum alljährlichen Peru-Tag geladen hatte. So herrschte in den Klassenzimmern, auf den Gängen und in der zur Caféteria umgestalteten Aula um 14 Uhr bereits reges Treiben, als die drei fünften Klassen mit einem Gute-Laune-Song den Tag der offenen Tür eröffneten. „Dieser Tag ist uns als Schulgemeinde eine Herzensangelegenheit“, wandte sich Rektor Rolf Schemel an die versammelten Schüler, Eltern, Geschwister, Großeltern und Ehemaligen und berichtete über die mittlerweile seit Herbst 2016 bestehende Partnerschaft mit dem Colegio Fe Y Alegría im Stadtteil San Juan de Lurigancho in der peruanischen Hauptstadt Lima. Nicht nur das Schwarzacher Kollegium befinde sich im regelmäßigen Austausch mit der Partnerschule, sondern auch die Schüler der von Lehrerin Susanne Müller geleiteten Peru-AG pflegten direkte Kontakte mit der dortigen Schülerschaft. Im vergangenen Jahr habe man die Partnerschule bei der Anschaffung eines Wasserspenders sowie bei der Anstellung eines Englischlehrers unterstützen können. Die beiden Schulleiter Rolf Schemel und Thomas Herrmann nutzten die Gelegenheit, allen Beteiligten für ihr Engagement rund um diesen besonderen Tag im Schuljahr zu danken: „Viele haben in den letzten Tagen eine enorme Mehrarbeit geleistet, tolle Projekte für die Schüler angeboten, beim Aufbau geholfen, wunderbare Kuchen und Torten gebacken oder Waffelteig geliefert. Der Peru-Tag macht immer wieder deutlich, dass Großartiges möglich ist, wenn Kollegium, Schüler- und Elternschaft an einem Strang ziehen und Hand in Hand zusammenarbeiten.“

Im ganzen Schulhaus konnte man die Ergebnisse der von Mittwoch bis Freitag vorausgegangenen Projekttage betrachten, begreifen, käuflich erwerben oder auch gleich verzehren: Neben dem riesigen Kuchenbuffet des Elternbeirates in der Aula gab es Canapés, Französisches Sirop à l’eau oder auch Waffeln der SMV. Im Chemiesaal hatte eine Projektgruppe eine Vorführung chemischer Experimente vorbereitet, die vom Siebtklässler Erik Rohrer witzig und selbstbewusst moderiert wurde. So sorgte die Herstellung von schäumender „Elefanten-Zahnpasta“ gleichermaßen für erstauntes Raunen in den voll besetzten Bänken wie das Verwandeln klarer Flüssigkeiten in „Bier“ und in verschiedene „Weinsorten“. Auch das Verwandeln einer Kupfermünze in einen Goldtaler war für die jungen Chemiker kein Problem. Die Bläserklassen 5b und 6b gaben im B-Bau zusammen mit ihrer Lehrerin Cindy Huck einen Einblick in ihr Können und im Technikraum konnte man aus Konservendosen gefertigte Windlichter oder Utensilos erwerben. Viele der Projekte an den Projekttagen hatten sich mit dem Land Peru beschäftigt und auch für die Besucher wurde eine digitale Reise durch Peru mit ipads angeboten. Hier erfuhr man beispielsweise Wissenswertes über die historische Inka-Stadt Machu Picchu oder über die peruanische Küche. In einem Kunst-Projekt hatten sich die Schüler malerisch mit ihrer eigene Heimat und dem Land Peru auseinandergesetzt und farbenfrohe Gemälde mit Acrylfarben erstellt, andere präsentierten ihre Erkenntnisse aus einem dreitätigen Spanisch-Kurs mit einer Muttersprachlerin. Die jüngsten Besucher konnten sich im BK-Saal schminken lassen oder über den Flohmarkt und Bücherflohmarkt stöbern. Ehrengäste waren in diesem Jahr Sarah Streif, die ehemalige Volontärin an der peruanischen Partnerschule, sowie Simone Valenzuela, die an der Erzdiözese Freiburg verantwortlich für Peru-Partnerschaften ist. Von ihnen konnte man aus erster Hand Informationen zur Partnerschule bekommen. Eine besondere Attraktion auf dem Schulhof war außerdem das Sternsingermobil des Kindermissionswerks, das Susanne Müller, die Koordinatorin der Schulpartnerschaft, bereits vor Monaten eingeladen hatte.

 

Text / Fotos: Katharina Ziegler, Realschule Rheinmünster