Seit nunmehr dreiunddreißig Jahren pflegt die Realschule Rheinmünster durch Schulpartnerschaften Bande ins südamerikanische Land Peru und der diesjährige Peru-Tag am Sonntag, der erste nach dreijähriger pandemiebedingter Pause, stellte den Höhepunkt einer ganz besonderen Schulwoche dar: Während drei Projekttagen hatten sich alle Schüler der Klassenstufen fünf bis neun je nach persönlichem Interesse intensiv mit Themen wie Geschichte, Kultur, Geographie und der Landessprache Perus beschäftigt und sich einen Einblick in dieses beeindruckende Land auf dem südamerikanischen Kontinent verschafft. Dabei standen etwa auch Exkursionen in die Goldstadt Pforzheim oder eine Wanderung mit Alpakas, einem wichtigen Nutztier in der Andenrepublik, auf dem Programm.

Zusammen mit Ehrengästen wie Martin Schwark, dem Leiter des Peru-Referats des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul in Hildesheim, der Volontärin Julia Zimmermann aus Freiburg und Bürgermeister Thomas Lachnicht begrüßte Rektor Rolf Schemel die zahlreichen Besucher in der Aula: „Hinter uns liegen drei wunderbare, gewinnbringende Projekttage, in der Schülerinnen und Schüler verschiedener Altersgruppen gemeinsam auf den heutigen Tag hingearbeitet und sich in ihren kreativen Vorhaben gegenseitig unterstützt haben“, wandte er sich an das Publikum, „wir freuen uns außerordentlich, unsere Schulpartnerschaft wieder mit allen gemeinsam feiern und unsere Partnerschule Fe Y Alegría No. 37 mit dem Erlös der Veranstaltung unterstützen zu können.“ Den Besuchern bot sich nun tatsächlich ein äußerst buntes Programm: Im PC-Raum konnte man beim Peru-Quiz sein Wissen über das Land der Partnerschule testen, sich bei einer Projektgruppe über die Kakaobohne und die Schokoladenherstellung informieren oder von Schülern an den „Dia de los Muertes“ angelehnte selbst gefertigte Totenmaske aus Gips bewundern. Für die kleinen Besucher gab es eine Kinderschmink-Aktion und mehrere Mitmach-Parcours sowie einen Bücherflohmarkt. Außerdem konnten die kleinen Besucher das „Gold der Inka“ schürfen und selbst Perlenschmuck nach Inka-Vorbild anfertigen. Peru-Referatsleiter Martin Schwark, der selbst gerade erst vor zehn Tagen aus Lima zurückgekehrt war, berichtete aus erster Hand von seinen Erlebnissen im armen Stadtviertel San Juan de Lurigancho, wo sich die Partnerschule befindet. Fleißige Hände hatten an den Projekttagen Schlüsselanhänger in Makramee-Technik geknüpft sowie Lesekissen und Stiftemäppchen genäht, die nun zum guten Zweck erworben werden konnten. Wer es ruhiger angehen wollte, konnte sich am riesigen Kuchenbuffet des Elternbeirats in der Aula laben und dabei der Musik des Fünftklässlerchores oder der beiden Bläserklassen 5b und 6b lauschen. Auch aus dem Musiksaal erklangen den ganzen Nachmittag über Instrumentalstücke, die eine Projektgruppe gemeinsam einstudiert hatte. Aber nicht nur im Schulgebäude selbst, auch im Schulhof warteten weitere Attraktionen: Direkt vor dem Haupteingang wurden die Besucher von drei Alpakas aus dem Kinzigtal begrüßt; hier konnte man sich näher über diese in Peru so wichtige Nutztierart informieren und verschiedene Produkte aus Alpaka-Wolle erwerben. Eine besondere Attraktion auf dem Schulhof war außerdem das Sternsingermobil des Kindermissionswerks, das Susanne Müller, die Koordinatorin der Schulpartnerschaft, eingeladen hatte. Dieses wendet sich insbesondere an Kinder und macht Geschichten aus der Lebenswelt von Kindern in ärmeren Ländern begreifbar.

Text und Bilder: Katharina Ziegler, Realschule Rheinmünster