Bildungsstätte lockt mit besonderem Programm

Reges Treiben herrschte beim diesjährigen Peru-Tag der Realschule Rheinmünster, mit welchem die Schule nun ihre mittlerweile 30 Jahre währenden partnerschaftlichen Bande zu dem südamerikanischen Land feierte. Schon zur Eröffnung, die von den Klassen 5a und 5c mit „Un poquito cantas“ musikalisch umrahmt wurde, konnten Rektor Rolf Schemel und Konrektor Thomas Herrmann zahlreiche Besucher – Kinder mit ihren Eltern, ehemalige Schüler und Lehrkräfte und interessierte Bürger aus Rheinmünster und den Nachbarorten, in der Aula begrüßen. „Herzlich willkommen“ und „Bienvenidos“ war an vielen Stellen im Schulgebäude zu lesen.

In seiner Begrüßungsansprache dankte Schemel den Eltern, den Schülern, dem Schulpersonal und den Lehrern für ihren Einsatz an diesem Feiertag im Jahreskalender der Realschule. „Im Mittelpunkt unserer Schulpartnerschaft mit dem Colegio Fe Y Alegria No. 37 in Lima steht der Mensch und der persönliche Kontakt und Einsatz“, führte er aus, „deshalb haben wir in diesem Jahr versucht, möglichst viele Schüler in die Vorbereitung des heutigen Tages persönlich mit einzubeziehen.“ Erstmals wurde der Peru-Tag in diesem Jahr in drei Projekt-Tagen vorbereitet, an welchen sich die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Aspekten des Themenkreises Peru beschäftigt haben und dadurch viel über das Land, die Menschen und deren Kultur und Lebensweise erfahren haben. „Die Projekttage waren ein voller Erfolg“, führte Konrektor Thomas Herrmann aus und versprach den zahlreichen Besuchern ein ganz besonderes Programm in den einzelnen Räumen der Schule. Im Peru-Zimmer konnten sich die Besucher über die Partnerschule in San Juan de Lurigancho, einem der ärmsten Stadtteile Limas, informieren. Weitere Informationen dazu aus erster Hand lieferte Emily Mors, die als Volontärin an der peruanischen Partnerschule gearbeitet hat. Mehrere Projektgruppen hatten ein computergestütztes Peru-Quiz erarbeitet, bei dem die jungen und älteren Gäste beispielsweise erfahren konnten, dass Ceviche, also roh marinierter Fisch in Limettensaft, ein Nationalgericht Perus ist und dass Juan-Paul derzeit der beliebteste Jungenname in dem südamerikanischen Land ist. In allen Räumen wurde den Besuchern das Land Peru nähergebracht: Eine Projektgruppe informierte über die Nazca-Linien, das sind nur aus der Luft erkennbare Scharrbilder in der Wüste Perus, und stellte selbst gefertigte Tonkacheln im Nazca Stil aus, wieder andere Schülergruppen hatten im Projekt „Patch your lama“ einen Wandbehang zum Nutztier Lama gefertigt. Eine besondere Attraktion waren sicherlich die beiden Alpakas auf dem Grünstreifen vor dem Haupteingang: Hier konnte man sich von Schülern über dieses in Peru sehr wichtige Nutztier informieren lassen und verschiedene Produkte aus Alpaka-Wolle erwerben. Stehenden Applaus ernteten die 19 jungen Akteure, die ein altes peruanisches Märchen als Schattentheater inszeniert hatten und auch die Tänzerinnen, welche zu südamerikanischer Musik im Foyer des B-Baus auftraten, sorgten für Begeisterung. Die Perkussionisten von „Samba Batacuda“ ließen das Schulhaus erbeben und auch die beiden Bläserklassen 5b und 6b präsentierten ihr musikalisches Können. Mit den eigenen Händen begreifen und Mitmachen hieß das Motto in den Fachräumen: Hautnah im Versuchsaufbau konnte man erleben, wie Nebelfangnetze in trockenen Gegenden Perus zu Wassergewinnung genutzt werden – und im Technikraum gab es ein „Mitmach-Lama“ aus Holz, bei dem einzelne Flächen gegen einen kleinen Obolus von den Besuchern bemalt werden konnten. Künftig wird es eine Wand im Schulgebäude zieren und an den Jubiläums-Peru-Tag erinnern.

Ein Bücher-Flohmarkt und der in einem Klassenzimmer eingerichtete „Weltladen“, wo fair gehandelte Waren erworben werden konnten, rundeten das Angebot ab. Der Elternbeirat und zahlreiche weitere fleißige Hände hatten für ein riesiges Kuchenbuffet in der Aula gesorgt. „Wir können stolz sein, so einen besonderen Peru-Tag auf die Beine gestellt zu haben, der so viele Schüler aktiv einbezogen und mitgenommen hat“, resümierte Konrektor Thomas Herrmann sichtlich zufrieden, als sich das Gedränge gegen Ende der Veranstaltung allmählich lichtete. Die Erlöse der Veranstaltung werden in die Schulpartnerschaft mit dem Colegio Fe Y Alegría No. 37 fließen.


Das „Mitmach-Lama“, welches von Besuchern bemalt werden konnte

Text / Foto: Katharina Ziegler, Realschule Rheinmünster