Am Montag, den 17.07.23 besuchten die Klassen 7b und 8c zusammen mit Frau Edenborn und Herrn Hess eine Strafverhandlung beim Landgericht Baden-Baden. Nachdem im Gemeinschaftskundeunterricht die Themen Rechtsstaat, Gewaltenteilung, Straf- und Zivilrecht behandelt wurden, wollten wir einen Teil davon nun auch in „live“ miterleben.

Zuerst trafen wir uns um 08:20 Uhr vor dem Gerichtsgebäude. Die Verhandlung selbst fand dann im ersten Obergeschoss im ,,Großen Sitzungssaal“ statt.

Verhandelt wurde im Berufungsverfahren ein Fall zur „Körperverletzung“. Nachdem der Angeklagte in Handschellen vorgeführt wurde, las der Richter die Anklage vor. In dieser Anklage wurde dem 40jährigen Mann vorsätzliche Körperverletzung vorgeworfen. Im weiteren Verlauf wurde er zu seiner Person und zum Tatvorwurf vernommen. Nach den Plädoyers des Staatsanwalts und des Verteidigers zogen sich der Richter und die beiden Schöffen zur Beratung zurück. Nach einer dreißigminütigen Beratung verlas der Richter das Urteil. Durch dieses Urteil wurde, die durch das Amtsgericht Rastatt verhängte Gesamtfreiheitsstrafe von sechs Monaten zur Bewährung, ausgesetzt.

Eindrücklich konnten wir nicht nur den „richtigen“ Ablauf einer Gerichtsverhandlung sehen, sondern durften auch in mehrere Gesprächsrunden vor, während der Beratung zum Urteil und nach der Verhandlung mit dem vorsitzenden Richter Herrn Huber, den zwei Schöffen und dem zuständigen Staatsanwalt Herrn Wohlrab sprechen und all unsere Fragen stellen.

Die Möglichkeit für Jeden an einer öffentlichen Sitzung teilzunehmen, wurde uns als wichtiger Teil der deutschen Rechtsstaatlichkeit erklärt. Nichts passiert hier „hinter verschlossenen Türen“, das Urteil ergeht schließlich auch „im Namen des Volkes“.

Der intensive Vormittag ging im 11:30 Uhr zu Ende und wir mit neuen Eindrücken „befüllt“ nach Hause.

 

Text: Mathea (7b), Kristien (7b) Anda (8c), S. Edenborn

Bild: S. Edenborn