Eigentlich wollten wir ja die Toiletten anmalen, doch das wurde nichts. Deswegen fragten wir (Amadeus Vetrano und Chiara Schwan) nach einer anderen Möglichkeit. Letztendlich bot man uns an, das alte 40er Bild vom B-Bau zu restaurieren und ab dem Moment begann die Reise. Genauer gesagt, ab dem 14. Dezember 2019. Sieben Monate lang haben wir gearbeitet, geweint, uns aufgeregt, gedacht wir wären fertig und hatten ernsthafte Mordgedanken dem Bild gegenüber. Das riesige Bild war wie ein Kind und wir waren am 17. Juli 2020 überglücklich, als wir es in die Welt hinauslassen konnten. Das ständige Ändern des Hintergrunds kommt uns im Nachhinein vor wie die Pubertät. Doch trotz all den Phasen haben wir die Message hoffentlich gut rübergebracht.
Das Bild wurde von dem berühmten Werk Michelangelos inspiriert. Durch die verschiedene Hautfarbe der Hände wollten wir zeigen, dass Dunkelhäutige, Weiße und jeder Mensch anderer Hautfarbe gleich privilegiert sein sollte. Gerade unsere Generation kämpft darum, dass jeder Mensch gleich viel Wert ist, egal welche Hautfarbe, Religion oder Sexualität. Gerade zur heutigen Zeit ist es wichtig, jedem nahe zu bringen, dass der „ideale Mensch“ nicht nur utopisch, sondern auch nicht existent ist. Wir sind alle besonders, auf unsere Art und Weise. Und trotzdem weinen wir alle Tränen, bluten alle die selbe Farbe, jeder von uns liebt, jeder von uns lacht, jeder von uns zweifelt. Die Definition Mensch lässt sich nicht auf die ethnische Herkunft, das Geschlecht, die sexuelle oder romantische Orientierung oder Sonstiges reduzieren. Es ist auch nicht wichtig, ob man klein, groß, introvertiert oder extrovertiert ist, wir alle wollen das Gleiche. Leben. Und wir alle verdienen das Selbe. Gleichberechtigung.
Text: Amadeus Vetrano und Chiara Schwan
Bilder: Amadeus Vetrano und Chiara Schwan