Am 28. März war es endlich so weit: 27 aufgeregte Sechst- und Siebtklässler stiegen pünktlich um 8.30 Uhr in den Bus, um ihre französischen Austauschpartner*innen in Drusenheim zu besuchen. Nachdem der Sicherheitsscheck beim Einlass der Schule vollzogen war, ging alles sehr schnell: In Gruppen eingeteilt warteten die Franzosen bereits auf ihre deutschen Freunde und da man sich ja vom Februarbesuch her kannte, konnten sich die Deutschen schnell und unkompliziert zu ihren jeweiligen Partnern gesellen und 8 gemischte Gruppen bilden. Eine von französischen Schülern geleitete Führung durch das Schulhaus war sehr interessant: So erfuhren die Deutschen zum Beispiel, was das CDI ist (eine Art Aufenthaltsraum zur Stillarbeit, ausgerüstet mit Computern und einer Bibliothek), dass die französischen Schüler zwar Klassenlehrer, aber kein eigenes Klassenzimmer haben und lernten die vielseitigen Aufgaben der  „surveillants“ (Aufseher) kennen.

Zurück im Raum mit den Gruppentischen galt es den restlichen Vormittag, verschiedene Aufgaben zu erfüllen, welche im halbstündigen Rhythmus gewechselt wurden. Als sehr knifflig stellte sich dabei das Zusammensetzen eines Tangram- Ostereies heraus, ebenso das Falten eines Origami- Vogels. Ohne die Sprachbarriere wären diese Aufgaben zweifelsohne schneller gelöst worden, aber trotzdem gab man sich Tipps und kommunizierte irgendwie. Besonders gut kam das zweisprachige Memoryspiel an. Hätten die Schüler gewusst, dass es am Nachmittag ein Quiz zu den dabei verwendeten Vokabeln zum Wortfeld „Schule“ gab, hätten sie sich die Bild- und Wortzuordnungen wohl noch besser eingeprägt. Aber zwischendurch gab es ja die große Pause, in welcher alle mit leckerem Kuchen verpflegt wurden, dann die Mittagspause, in der die meisten Deutschen das französische Kantinenessen probieren konnten. Der Fisch schmeckte fast allen ausgezeichnet und manche aßen zum ersten Mal in ihrem Leben Couscous, eine nordafrikanische Spezialität. Nur wenige Schüler gingen zum Mittagessen mit ihren „corres“ nach Hause in die Familie.

Das Wetter spielte zum Glück prima mit und so wurde der Rest der Mittagspause in dem großen Hof mit Basketball, Fußball oder Badminton überbrückt. Am Nachmittag nahmen alle noch an besagtem Quiz und einer Deutschstunde teil, in welcher die Lehrerin, Madame Mortelette, die Frage „Wie wohnt man in Deutschland?“ zum zentralen Thema machte.
Und danach war es schon wieder Zeit, um Abschied zu nehmen. Im Bus wurde gelacht, ausgetauscht und diskutiert. Die Schüler stellten viele Fragen an ihre Begleiterinnen, Frau Israel und Frau Schulz, und erzählten sich gegenseitig von ihren größten Erlebnissen und Eindrücken. Alle waren sich einig, dass sich der Blick über den Tellerrand gelohnt hatte und man um viele Erfahrungen reicher zurück nach Schwarzach.

 

Bericht und Fotos: Ilona Israel