Am Donnerstagmorgen waren alle SchülerInnen und LehrerInnen in der 4. Stunde in der Aula unserer Schule zu einem spannenden Bericht über unsere Partnerschule „Fe y Alegría 37“ in Lima versammelt.

Martin Schwark, der Peru Referent der Vinzentinerinnen von Hildesheim, war zusammen mit den beiden peruanischen Ordensschwestern Marieluz und Clara-Maria, die an unserer Partnerschule arbeiten, zu Gast. Die beiden sind gerade für drei Wochen zu Besuch in Hildesheim.

Schwester Marieluz begrüßte zu Beginn die Schüler auf Spanisch und Deutsch und schickte auch Grüße vom Schulleiter Marino Bustamante. Die beiden Schwestern sind sehr glücklich darüber, in Rheinmünster zu sein.

In seinem Bildervortrag nahm Martin Schwark die Schüler mit auf eine virtuelle Reise von Deutschland nach Peru. Dazu zeigte er Fotos über die Lebensbedingungen im Stadtteil San Juan de Lurigancho, im Norden von Lima, in der sich unsere Partnerschule befindet. Dieser Stadtteil alleine hat über 1,2 Millionen Einwohner und gilt als der ärmste Stadtbezirk Limas.

Er berichtet, dass je weiter man vom Stadtzentrum Limas herauskommt, die Armut größer wird.

An der Partnerschule gibt es 1500 SchülerInnen von der 1. – 12. Klasse. Diese werden in zwei Schichten unterrichtet: Die Mittel- und Oberstufe kommt am Vormittag in die Schule, die 1. – 6. Klasse wird am Nachmittag unterrichtet. Ebenso gibt es eine eigene Förderschule für Kinder mit Einschränkungen.

Die Schüler unserer Realschule erfahren, dass viele Familien nur 2 € pro Tag zur Verfügung haben, ebenso dass es in ganz Peru Schuluniformpflicht gibt.

Die Schulkleidung zahlen die Eltern, sowie zu Beginn des Schuljahres einen Beitrag für Kopien und Putzmittel. Die Schule wird übrigens regelmäßig von den Eltern geputzt, da es kein Reinigungspersonal gibt.

Herr Schwark berichtet vom Freiwilligendienst, der die Möglichkeit bietet, für ein Jahr im Ausland in sozialen und humanitären Projekten zu arbeiten.

An den Vortrag schloss sich eine Fragerunde an, bei der es eine rege Schülerbeteiligung gab.

Aufgrund ihrer Fragen konnten die Schüler herausfinden, dass es zwischen Peru und Deutschland einen Zeitunterschied von 7 Stunden gibt und dass es im Winter sehr kalt sein kann, da es keine Heizung gibt.

Ebenso gibt es einen Unterschied der Jahreszeiten. Die Schüler haben dort im Januar und Februar große Sommerferien. Das neue Schuljahr beginnt immer im März.

Es gibt dort eine Schulmensa für diejenigen 150 Kinder, die sonst nichts zu essen haben, da sie keine Familie haben oder auf der Straße leben. Viele Kinder leben monatelang alleine, weil ihre Eltern weit entfernt arbeiten.

Fe y Alegria bedeutet übrigens „Glaube und Freude“. Diese Schulen gehören einem Bildungsprogramm an, das 1955 vom Jesuitenorden gegründet wurde und in 22 Ländern auf 3 Kontinenten vertreten ist. In Peru gibt es 92 solcher Schulen.

Zum Schluss übergibt Herr Schwark Postkarten und lässt ein Video über die peruanische Schule da, das zu einem späteren Zeitpunkt in den Klassen angeschaut werden kann.

 

Text: Susanne Müller

Fotos: Katharina Ziegler