Nicht mit dem Bus über die Brücke, sondern mit der Fähre über den Fluss ging es diesmal nach Drusenheim ins „College du Rhin“. Am 12.03. um 8.15 Uhr trafen sich die Französisch lernenden Sechstklässler am Fähranleger in Greffern. Ein „HOL ÜBER“ bedurfte es zwar nicht, trotzdem war Spannung zu spüren und ein Hauch von Abenteuer legte sich über die Schüler, als die gute alte Drusus die Truppe über den „Vater der deutschen Flüsse“ schaukelte. Ein Novum dieses Mal, denn der Bus war schlichtweg zu teuer.

Auf „Schusters Rappen“ ging es also kostenfrei weiter und bereits am Ortsschild „Drusenheim“ wurde der erste kurze Halt eingelegt. Da bei einem Schulausflug das Lehren und Lernen obligatorisch ist, informierte Frau Israel die Klasse über das System der „Villages fleuris“ in Frankreich. Drusenheim vereint immerhin vier Blumen auf seinen Namen – eine sehr hohe Auszeichnung , nur 17 weitere Dörfer im Elsaß konnten im vergangenen Jahr mit Drusenheims Blumenschmuck mithalten.

Nach insgesamt 15 Minuten Fußmarsch war es dann geschafft, die französischen Freunde erwarteten ihre Austauschpartner an Gruppentischen und führten sie durch ihre Schule – in deutscher Sprache! Erstaunt und ein wenig überrascht folgten die Deutschen ihren Partnern unter den Blicken der „Aufpasser“ und bekamen erklärt, dass es in Frankreich sogenannte „Surveillants“ gibt, die für die Aufsicht, für Vertretungen und für allen anderen Probleme im Schulalltag zuständig sind. Lehrer haben in Frankreich nur eine Aufgabe: das Unterrichten! Das zweite Novum dieses Jahr fand im Anschluss an die Schulhausführung in der Turnhalle statt. Dort wartete bereits „Romeo“ auf die deutsch-französische Gruppe, ein professioneller „Streetdancer“ aus Straßburg, der zur Zeit die dortige Klasse im Tanz unterrichtet. Alle waren ein wenig aufgeregt, denn im Juni werden die Franzosen im „Salle Polivalente“ in Drusenheim ihre Choreografie vor großem Publikum aufführen. Heiße Rhythmen und afrikanische Trommeln brachten alle zwei Stunden lang ins Schwitzen und machten mächtig Hunger. Genau richtig, denn danach war Mittagspause. In der Schulkantine verwöhnte der Koch Klein wie Groß mit Salaten, Lachscreme, Lasagne, Obstsalat und Joghurt.

Am Nachmittag gab es in Kleingruppen noch verschiedene Aufgaben zu lösen, wie ein zweisprachiges Memory-Spiel, Basteleien oder das Malen eines Bildes zum Thema „deutschfranzösische Freundschaft“. Und dann war es auch schon wieder soweit – noch kurz Adressen ausgetauscht, zum Gruppenfoto aufgestellt, Abschied genommen und zurück ging es zur Fähre, natürlich wieder zu Fuß. Auf deutscher Seite warteten bereits die Eltern, die den Taxidienst übernommen hatten und so ging ein spannender Tag zu Ende. Allen freiwilligen Fahrern sei zum Schluss ein ganz herzlicher Dank ausgesprochen!

Text und Bilder: Ilona Israel