Im Rahmen des Geschichtsunterrichts begaben sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9a, 9b und 9c der Realschule Rheinmünster auf eine Exkursion. Unter der Leitung ihrer Lehrkräfte Herrn Hauth, Herrn Müller und Frau Edenborn besuchten sie die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof im Elsass – das einzige KZ auf französischem Boden.
Die Gedenkstätte liegt abgelegen auf einem Berghang in den Vogesen. Bereits auf dem Weg dorthin wurde die besondere Atmosphäre spürbar. Der erste Halt erfolgte am historischen Steinbruch, in dem Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten mussten. Viele von ihnen starben an Erschöpfung, Misshandlung oder bei sogenannten Strafaktionen.
Am Lagertor, dem symbolischen Eingang zur Hölle für Tausende, wurde den Schülern bewusst, dass hinter diesen Mauern sich Grauen, Leid und systematische Vernichtung abgespielt hatten. Auf dem Appellplatz, wo die Häftlinge damals regelmäßig stundenlang im Freien ausharren mussten, hielten die Schülerinnen und Schüler kurz inne, um an die historischen Ereignisse dieses Ortes zu erinnern.
Die Räume des Museums dokumentieren eindrucksvoll das Leben und Sterben im Lager, unterlegt mit Originaldokumenten, Fotografien und persönlichen Gegenständen der Opfer. Auch das ehemalige Wohnhaus des Lagerkommandanten – in unmittelbarer Nähe zum Lager – war Teil des Rundgangs und verdeutlichte den Kontrast zwischen Tätern und Opfern.
Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus endete für die Schülerinnen und Schüler nicht mit dem Besuch vor Ort. In den darauffolgenden Unterrichtsstunden wurden die Eindrücke gemeinsam aufgearbeitet, diskutiert und in einen größeren historischen und gesellschaftlichen Zusammenhang gestellt.
Text: M. Hauth
Bilder: S. Edenborn