Der dritte Tag begann mit einem weiteren wichtigen Pfeiler der EU: dem Rat der Europäischen Union bzw. dem Europäischen Rat. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg – wieder zu Fuß – und erreichten das Gebäude an der Rue de la Loi.

Nach Akkreditierung und Sicherheitskontrolle folgte ein hochinteressanter Vortrag von Hans-Werner Grenzhauser, Sonderberater im Generalsekretariat des Rates. Er erklärte die komplexe Rolle des Rats, seine Zusammenarbeit mit Kommission und Parlament – und warum er die „Spitze des Entscheidungsdreiecks“ bildet. Plötzlich wirkten die oft abstrakten Entscheidungsprozesse der EU erstaunlich nachvollziehbar.

Nach einer kurzen Fahrt mit dem ÖPNV erreichten wir das Zentrum von Brüssel. Hier stärkten wir uns und machten uns dann auf den Weg zu einem besonderen Kultureinblick: Im Choco-Story Brüssel lernten wir, wie eng die belgische Identität mit Schokolade verknüpft ist. Von der Geschichte der Kakaobohne bis zur handwerklichen Herstellung – ein süßer Höhepunkt des Tages! Es folgte eine kurzweilige Stadtführung, in der wir weitere Details zur Geschichte Brüssels erfuhren.

Zurück in der Jugendherberge stand ein anspruchsvoller Programmpunkt an: Ein Planspiel zum EU-Beitritt der Ukraine. Dabei schlüpften wir in verschiedene Rollen – von Mitgliedstaaten über Kommissionsvertreter bis hin zu ukrainischen Delegationen. Die Diskussionen waren intensiv, realistisch und teilweise kontrovers. Genau so fühlt sich Politik an!

Im Anschluss vertiefte Laura Christoph vom Institut für Europäische Politik die Thematik. Sie gab Einschätzungen zur politischen Lage, zu Europas Rolle und zu Perspektiven einer zukünftigen Integration der Ukraine.

Nach so viel Input tat das gemeinsame Abendessen im Hostel gut – und bot Gelegenheit, über das Gelernte zu reflektieren.